Samstag, 24. Oktober 2020

Corona-Kontaktnachverfolgung? Für‘n Ar...

Vorweg: Keine Sorge, uns geht es allen gut!

Am gestrigen Freitagabend erhielten wir per Mail vom Kindergarten die Benachrichtigung, dass in der Gruppe unserer Dreijährigen am 21.10. eine Person positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Wir wissen nicht, ob es sich um ein Kind oder um eine Erzieherin handelt, unterm Strich ist das aber eigentlich auch irrelevant, da Kindergartenkinder ohnehin zu niemandem Distanz halten. Unsere Tochter zählt damit zusammen mit allen anderen Kindern und Erzieherinnen der Gruppe zu den Kontaktpersonen 1. Grades und die Gruppe bleibt nun bis 31.10. geschlossen. Die Kinder dürfen entweder nach 14 Tagen ohne Symptome oder nach zwei negativen Testergebnissen zurück kommen. Felicitas muss in dieser Zeit in Quarantäne, die restliche Familie bleibt hiervon grundsätzlich unberührt. Das Gesundheitsamt nimmt noch Kontakt mit uns auf, heißt es im Schreiben des Kindergartens. 

Soweit die Theorie... Die Praxis zeigt nun allerdings deutlich, warum unser derzeitiges System nicht funktionieren kann. Man soll den ersten Test innerhalb der ersten 1-3 Tage nach der potenziellen Infektion vornehmen. Ganz davon abgesehen, dass die ansteckende Phase der Person im Kindergarten vom 12.-21.10. angegeben wird und somit die Kids bereits seit einigen Tagen symptomfrei infiziert und potenzielle Überträger hätten sein können, ist die Teststation im Landkreis Ludwigsburg offenbar massiv überlastet. Der erste mögliche Termin wird für nächsten Mittwoch angeboten. Sollte dieser Test positiv sein, erfahren wir das Ergebnis mit Glück am Donnerstag, voraussichtlich erst am Freitag. Das heißt, wir Eltern würden erst nach weiteren 7 Tagen zu quarantänepflichtigen Kontaktpersonen 1. Grades und bis wir dann getestet sind, gehen dann voraussichtlich nochmals 5-7 Tage ins Land, in denen unsere Kontaktpersonen aus Familie, Freundeskreis und im beruflichen Umfeld in Ungewissheit bleiben, ob sie denn nun als reguläre Kontaktperson gelten und sie auch diesen kompletten Akt durchlaufen müssen. 

Um es platt zu sagen: Ich könnte seit mindestens einer Woche unwissentlich und symptomfrei infiziert sein. Ob ich es tatsächlich bin, erfahre ich erst in rund 14 Tagen, da man nur als Kontaktperson 1. Grades getestet wird. Im dümmsten Fall war ich 14-21 Tage ein Überträger und komme erst in Quarantäne, wenn ich vermutlich schon wieder gesund bin. 

Mein persönliches Fazit aus der Geschichte: Bis zu einem negativen Testergebnis unserer Tochter vermeide ich Sozialkontakte, gehe nicht ins Büro, nicht zur Feuerwehr, nicht ins Fitnessstudio, besuche nicht meine Eltern und bekomme ab sofort keinen Besuch mehr. Gleiches gilt für den Rest der Family. Und das in den Herbstferien. Vermutlich lasse ich die Familie privat auf eigene Kosten testen, um den Vorgang abzukürzen. Blöd, was? 🙄


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