Freitag, 31. Dezember 2010

Ziele

Die guten Vorsätze von heute sind morgen der Stoff, aus dem die Träume von gestern waren.

Vorsätze haben in der Regel etwas herrlich unverbindliches. Ein nebulöses "Ich werde im neuen Jahr abnehmen" ist nicht wirklich messbar. Zu viele Schlupflöcher für den eigenen inneren Schweinehund bleiben. Sei es, zunächst einmal zunehmen zu können, sei es ein kg Gewichtsverlust. So oder so, Vorsatz erfüllt. Idealerweise äußert man seine Vorsätze im stillen Kämmerchen, so kann einen niemanden daran erinnern, man hat keinen Gesichtsverlust zu befürchten. Ist das wirklich zielführend?

Die Betriebswirtschaftslehre, genauer die Unternehmensführung hilft uns hier weiter. Hier wird beschrieben, dass man SMARTe Ziele setzen soll. Bei Zielvereinbarung muss beachtet werden, dass Ziele

S = spezifisch
M = messbar
A = attraktiv
R = realistisch
T = terminiert

sein müssen.

Anstatt guter Vorsätze für das Jahr 2011 habe ich Ziele definiert. Diese Ziele sind bis zum 31.12. zu erreichen, sie sind also terminiert. Diese Ziele sind attraktiv, da ich mir bei erreichen der Ziele ein iPad leisten werde, dass sie realistisch sind, versteht sich von selbst.

Meine Zielvereinbarung mit mir selbst:

1. Ich werde im Jahr 2011 20% Körpergewicht verlieren.
2. Ich werde im Jahr 2011 mind. 300 km dokumentiert wandern/laufen.
3. Ich werde die Abschlussprüfung Fachwirt Sozial- und Gesundheitswesen bei der IHK ablegen.

Für 2010 hatte ich übrigens Vorsätze: 1. mit Rauchen aufhören, 2. abnehmen. Nun ja, ersteres ist mir gelungen, und was abnehmen angeht... Die letzten 2 Monate ja. ;-)

In einem Jahr werden wir beleuchten, wie es gelaufen ist. Dem geneigten Leser wünsche ich ein glückliches, gesundes und erfolgreiches neues Jahr!
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Donnerstag, 16. Dezember 2010

Ausländer raus!

Es war einmal – etwa drei Tage vor Weihnachten – spätabends. Über den Marktplatz der Stadt kamen ein paar Männer gezogen. Sie blieben an der Kirche stehen und sprühten auf die Mauer „Ausländer raus“ und „Deutschland den Deutschen“. Steine flogen in den türkischen Dönerladen gegenüber der Kirche. Dann zog die Horde weiter. Gespenstische Ruhe. Die Gardinen an den Bürgerhäusern waren ganz schnell wieder zugezogen. Niemand hatte etwas gesehen.

„So, jetzt reicht es uns aber! Wir gehen!“ „Wo denkst du hin? Was willst du da unten im Süden? Da ist es für uns viel zu gefährlich!“ „Lieber zu Hause sterben als in diesem Land, wo wir gehasst werden, stets und ständig Angst haben. Wir tun jetzt, was da an der Wand steht: Ausländer raus!“

Und tatsächlich – mitten in der Nacht kam Bewegung in die Stadt. Die Türen in den Geschäften sprangen auf.

Zuerst kamen die Kakaopäckchen, die Schokoladen und Pralinen in ihren Weihnachtsverkleidungen. Sie machten sich auf den Weg in Richtung Elfenbeinküste und Ghana, wo sie zu Hause waren.

Dann der Kaffee, der Deutschen Lieblingsgetränk – säckeweise rollten sie nach Uganda, Kenia, Kolumbien und Guatemala, wo sie in der warmen Sonne herangereift waren.

Ananas und Bananen; ebenso Trauben und Erdbeeren aus Südafrika; fast alle Weihnachtsleckereien brachen auf und machten sich auf den Weg in ihre Herkunftsländer: Pfeffernüsse, Spekulatius und Zimtsterne zerfielen in sich, weil die Gewürze in ihrem Inneren sich herauslösten und nach Indien zurückkehrten.

Der Verkehr brach zusammen. Lange Schlangen japanischer Autos, voll gestopft mit Optik und Unterhaltungselektronik krochen der aufgehenden Sonne entgegen.

Am Himmel sah man Weihnachtsgänse gen Polen ziehen; auf ihrer Bahn gefolgt von feinen Seidenhemden und den herrlichen Teppichen des fernen Asien.

Mit Krachen lösten sich die Tropenhölzer aus den Möbeln und schwirrten in das Amazonasbecken.

Man musste sich höllisch vorsehen, um nicht auszurutschen, denn von überall her quoll Erdöl hervor; ihre Rinnsale bildeten Bäche und schwollen schließlich zu Strömen an, die in alle Himmelsrichtungen flossen. Dass sich sehr viele Straßen auflösten, weil sich der ausländische Asphalt zurückzog, fiel kaum auf, denn die Autos waren schnell wertlos geworden. Sie lösten sich in ihre Einzelteile auf. Das Aluminium wanderte nach Jamaica, das Kupfer nach Chile und Westafrika; ein Drittel der Eisenteile nach Brasilien. Das Naturkautschuk war zunächst verwirrt, denn seine Heimat Zaire hatte sich inzwischen einen neuen Namen gegeben und heißt jetzt Demokratische Republik Kongo.

Nach drei Tagen war der Spuk vorbei. Der Auszug war geschafft – gerade rechtzeitig zum Weihnachtsfest. Nichts Ausländisches gab es mehr in diesem Land. Doch Tannenbäume und Äpfel und Nüsse waren noch reichlich vorhanden. Mit Extragenehmigung durfte sogar noch „Stille Nacht“ gesungen werden, es kam immerhin aus Österreich.

Nur eines wollte nicht ins Bild passen: Maria und Josef mit ihrem Kind waren geblieben – ausgerechnet drei Juden. „Wir bleiben“, sagte Maria. „Wenn wir auch gehen – wer soll ihnen den Weg zurück zeigen, zurück zu Vernunft und Menschlichkeit?“

Autor unbekannt. Wer aber auch immer diese Weihnachtsgeschichte geschrieben hat, diesem Menschen gilt meine uneingeschränkte Hochachtung.
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Montag, 1. November 2010

Ratschläge

Mütter, Väter, Leidensgenossen aller Länder, vereinigt euch! Denn wer kennt sie nicht, die vermeintlich gut gemeinten, vor allem aber immer ungefragten Ratschläge von Eltern, Tanten, Onkeln, Freunden und wildfremden Personen?



"Hat der Kleine keine Mütze?" oder "Meinst nicht, dass es ein wenig kalt ist?" Alternativ hierzu die Steigerung, direkte Ansprache des wenige Monate alten Säuglings: "Du kleiner Fratz, hast Dir die Mama/der Papa denn keine Mütze aufgesetzt?" Man muss nicht mehrere Semester Kommunikationswissenschaft studiert haben, um die mehr oder weniger schlecht versteckten Vorwürfe herauszuhören, denn was will uns unser Gegenüber denn tatsächlich mitteilen? Langenscheidts "Besserwisser - Deutsch, Deutsch - Besserwisser" übersetzt das so: "Du Nichtsnutz von Mutter/Vater lässt Dein Kind erfrieren!"



Was entgegnet man in dem Wissen, dass man a) gerade aus dem warmen Auto kommt und die Mütze noch nicht aufgesetzt hat, b) der Kleine die Mütze eben selbst vom Kopf gezogen hat oder c) es 25 Grad im Schatten hat (alles erlebt!)? Jeglicher Versuch der Verteidigung käme einem Schuldeingeständnis gleich. Ein "kümmer Dich um Deinen eigenen Kram" wäre zweifelsohne ehrlich, aber unhöflich. Ich rate zur Schocktherapie: "Oh heilige Mutter Maria und Josef! Schnell, das Kind erfriert! Ruft einen Notarzt! Und die KSK und die GSG9, die uns unwürdige, verantwortungslose Eltern verhaften und im tiefsten Kufnukistan aussetzen, auf dass wir gesteinigt werden!" Ehrenwort, das hilft!



Gestern war ein Paradetag für gute Ratschläge. Junior passte in die Babyschale noch ungefähr so gut wie ich in einen Sitz einer German-Wings-Maschine. Kurzerhand wurde der Autositz in den Pampers-Boliden gebaut und es ging in den Wildpark nach Pforzheim. Junior findet das klasse, sieht er doch was von der Außenwelt. Mit freudigem Jauchzen macht er seiner Zufriedenheit Luft und döst kurze Zeit darauf seelig schlummernd ein. Im Wildpark die nächste Premiere. In Ermangelung der Babyschale, die sonst auf den Kinderwagen aufgeflanscht wurde (Achtung! Ratschlagalarm! "Das ist aber nicht gut für den Rücken, wenn er ständig..." Eine Ammenmär, wie uns der Kinderarzt versicherte), kam zum ersten Mal der Buggyaufsatz zum Einsatz. Zugegebenermaßen ist der Buggyaufsatz noch etwas groß, aber allemal bequemer als die Babyschale.



Im Park den Junior auf die Schultern gesetzt. Ich höre leise murmelnd ein : "... dafür ist er doch noch viel zu klein..." und nehme die panisch weit aufgerissenen Augen einer Verwandten kommentarlos zur Kenntnis. Als ich Junior in bewährter Manier - vielleicht auch etwas provokant - an den Hüften fasse, ihn elegant kopfüber nach vorne absetze, ihm lautstark einen Schmatzer auf den Bauch gebe und ihn nicht minder elegant mit einem halben geschraubten Salto vor meiner Brust auf dem Arm halte und er das mit einem lauten fröhlichen Glucksen und lachen quittiert, ihr ein "Oh Gott, ich dachte, Du lässt ihn fallen" entfährt, kam ich nicht umhin, folgendes trocken festzustellen: "Der Kleine hat mich bis jetzt überlebt. Er wird's auch weiterhin tun."



Nächste Etappe: Restaurant. Junior sitzt, übrigens auch zum ersten mal, im Hochstuhl. Missbilligende Blicke vom Nachbartisch, als er vergnüglich auf einer Gurkenscheibe herumkaut und ihm das eine oder andere Bröckchen aus dem Mund fällt. Einen Augenblick unaufmerksam, schon tönt es von einem Super-Nanny-Verschnitt: "Du, der Tisch ist doch pfui-bäh! Kriegst daheim nichts zu essen?" Junior meinte, er müsste die Konsistenz und den Geschmack der Tischplatte testen. Das trockene: "Der arme Bub sieht auch völlig verhungert aus und ich hab gehört, Dreck macht Speck" meinerseits brachte die Dame kurzzeitig zum Schweigen.



Zu Hause noch kurz ein Bild vom Kleinen, stolz in seinem neuen Autositz thronend, in Facebook eingestellt. Prompt bekam ich gut gemeinte, nicht böse gemeinte und auf gar keinen Fall besserwisserische (übrigens ungefragte) Ratschläge, wie gefährlich das sei...








Eine letzte Anmerkung: Liebe Leute, wir wissen, dass ihr alle das wirklich gut meint. Nehmt mir also die vorstehenden Zeilen nicht übel, versteht aber vielleicht, dass auch wir ansatzweise über etwas ähnliches wie einen gesunden Menschenverstand verfügen und uns das allmählich ein ganz klein wenig nervt.


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Montag, 20. September 2010

Google-Suchbegriffe

Es ist faszinierend, wenngleich auch völlig unverständlich, unter welchen Suchbegriffen dieser Blog gefunden wird. Werte Leser, ich präsentiere das Fundstück der Woche:

Donnerstag, 9. September 2010

S21

Die Extrasendung "Zur Sache Baden-Württemberg!" im Dritten. Eine alles in allem sehenswerte Diskussion.

Was hat dieser "runde Tisch" rein objektiv betrachtet aber tatsächlich gebracht?

Fazit: Die Gegner von S21 bleiben weiterhin Gegner. Die Befürworter lassen sich ebenfalls nicht umstimmen.

Welche weiteren Erkenntnisse habe ich für mich gewonnen?

Ich kann wenig über Tanja Gönner als Verkehrsministerin sagen, im direkten Rededuell geht sie allerdings unter, rhetorisch begabt ist sie nicht. Wäre ich nicht vom Projekt als solches ohnehin überzeugt - sie hätte es nicht geschafft, mich dafür einzunehmen. Sie war schlicht und ergreifend zu zickig. Und Ihre Visagistin gehört entlassen, das Make-Up unterstrich ihre mediale Inkompetenz noch sehr viel mehr.

Allerdings hat sie eine beeindruckende Aussage getroffen: Die CDU steht zu diesem Projekt, auch wenn es bedeuten sollte, im nächsten Jahr bei der Landtagswahl hierfür abgestraft zu werden. Die Grünen haben bewiesen, dass es ihnen um reinen Wahlkampfpopulismus geht, denn versprechen, dass S21 gestoppt werden würde, konnte Winfried Hermann gestern Abend nicht. Das heißt im Klartext, dass sich die Grünen der Realitäten durchaus bewusst sind.

Wer in meinen Augen eine "ganz arme Sau" ist: Wolfgang Drexler. Hätte mir jemand gesagt, ich würde einmal mit einem SPD-Politiker Mitleid haben, den hätte ich zumindest ausgelacht. Dennoch: Seine Partei wankt, versucht vorsichtig auf die Wahlkampfwelle aufzusteigen, er jedoch muss auf Biegen und Brechen zu dem Projekt stehen und es verteidigen.

Die Gegner hingegen geben sich mit dem extrem populistischen Auftreten, wie es die Dame zeigte, welche unter Tränen die Rechtsstaatlichkeit in Zweifel zog und vor hat, auf den Staat zu sch***n; der Regierung unterstellte, die Polizisten gezielt Demonstranten verprügeln zu lassen, selbst der Lächerlichkeit preis. Wen wundert es da noch, dass diejenigen, die sich wirklich differenziert mit der Materie beschäftigen, die Vernünftigen wie Walter Sittler nicht weiter ernst genommen werden, dass sie zwangsläufig mit solchen Gestalten in eine Schublade gesteckt werden?

Ich habe vor zwei Wochen am Bauzaun des Nordflügels dieses Foto gemacht:


Wer sich einer solch billigen Polemik bedient, kann nicht wirklich erwarten, ernst genommen zu werden. Ein anderes Plakat bezeichnete den Bahnhof als "Platz des himmlischen Friedens II" und derlei Geschmacklosigkeiten mehr. Beim grundgesetzlich verbrieften Recht zur Demonstration: Das geht in meinen Augen zu weit. Politische Bildung, wo bist Du? Und wieder kommt mir Heine in den Sinn: "Denk ich an Deutschland in der Nacht, bin ich um den Schlaf gebracht..."

Sonntag, 15. August 2010

Willkommen im Sommerloch

Was haben wir in den letzten Dekaden nicht erlebt, wenn sich Deutschland im Sommerloch befand. 2008 regte sich das Volk über den CDU Vorstoß auf, Nummernschilder für Fahrräder einzuführen. Im Jahr zuvor wurde das Sommerloch von Gabriele Pauli gestopft, als sie allen Ernstes vorschlug, Ehen zeitlich zu begrenzen. Den bisherigen Vogel schoss sicher 1993 der CSU-Politiker Jobst ab, als er Mallorca als 17. Bundesland zu annektieren gedachte.

Was haben all diese Sommerlochthemen gemein? Richtig: Daran erinnert, denkt man unwillkürlich "Stimmt, da war doch mal was!" Ich bin ziemlich sicher, mit den diesjährigen Anwärtern auf den Award, Street-View und Stuttgart21 wird uns das in einigen Jahren ebenso ergehen.

Während ich noch ansatzweise nachvollziehen kann, warum diese Woche rund 20.000 Bürger, also sagenhafte 3,4% der 580.000 Einwohner Stuttgarts von ihrem Grundrecht Gebrauch machen und ihrem Anliegen durch Demonstrationen die angemessene Wertigkeit verleihen und sich durch die Sinnlosigkeit ihres Tuns nicht abschrecken lassen, so fehlt mir jegliches Verständnis beim pseudointellektuellen Aufschrei des Entsetzens zum Thema Google-Street-View.

Das Recht der informellen Selbstbestimmung endet in meinen Augen dort, wo die Öffentlichkeit beginnt. Und was bitteschön ist öffentlicher als eine Hausfassade? Am Besten finde ich die Argumentation, dass Einbrecher Aufnahmen meines Hauses zum Ausspähen verwenden könnten. Vermutlich bemängelte genau diesen Umstand jemand, dessen aktuelle Facebook-Statusmeldung lautet: "Ab sofort 3 Wochen auf Malle." Seien wir doch mal realistisch: Potenzielle Einbrecher, ohne dass ich hier jetzt über nähere Erfahrungen verfüge, werden ein Objekt doch sicher live, in Farbe und 3D ausbaldowern. Und das schafft Google mit Sicherheit nicht, solange die NSA ihre Satelliten unter Kontrolle behält.

Besonders anschaulich finde ich die Anektode von vier Düsseldorfer Rentnern. Diese sprechen sich in ihrem gerechten Zorn gegen Street-View aus, gründen hierzu eine Bewegung und die lokale Presse lichtet die streitbaren Rentner vor ihrem Haus ab. Im entsprechenden Artikel der Rheinischen Post werden Ihre Namen erwähnt, sodass es nun mit einem stinknormalen Telefonbuch kein allzugroßes Problem darstellt, die exakte Adresse zu ermitteln. Ich gratuliere den Herren Hillesheim, Richter und dem Ehepaar Jeschkowski aus dem Mendelweg 47-53 ganz herzlich zu diesem Geniestreich.

In eigener Sache: Während meines Sommerurlaubs, exakt einen Tag vor meinem 33. Geburtstag, entdeckte meine bessere Hälfte mein erstes graues Haar. Das ist mein ureigenes Sommerlochthema 2010.

Montag, 21. Juni 2010

Schübe


Drei Monate sind um - und sie sind endlich da. Nicht, dass man sie eingeladen hätte, sie kommen einfach so auf Besuch vorbei! Die Augenringe sind gemeint.

Wenn man der einschlägigen Fachliteratur glauben darf, befindet sich unser Sohnemann derzeit im sogenannten 12-Wochen-Schub. Dieser steht in direkter Folge zum Acht-Wochen-Schub und der 19-Wochen-Schub ist absehbar. Die Dauer eines Schubes wird zwischen ein, zwei Tagen bis zu ein, zwei Wochen angegeben. Es "schubt" ganz schön in letzter Zeit.

Wie sich dieser 12-Wochen-Schub äußert? Nun ja, das Kind erfüllt jegliches Klischee, jeden Albtraum, den werdende Eltern haben. Aus dem Knuddelbaby wird ein kleines Monster. Er spuckt und brüllt, er schläft nicht oder vielmehr nur unter großem Protest und nur mit mütterlichem Körperkontakt. Wehe, die Mama bewegt sich oder geht des Nächtens gar auf die Toilette. Das Wutgeheul klingelt jetzt noch nach... Papa findet man sowas von doof. Wenn er einmal eine gute Phase hat, bleibt er auch tatsächlich mal eine Viertelstunde bei Papa, ansonsten will man aber nur bei der Mama bleiben. Dort am liebsten an der Brust. Das kann ich als Mann prinzipiell nachvollziehen, verstehe aber durchaus, dass das auf die Dauer lästig werden kann. Am Tag gehen 6-10 vollgespeite Bodys über den Tresen bzw. den Wickeltisch, die Couch ist zum Glück aus Leder und damit abwaschbar. Der Hund flüchtet freiwillig entnervt in den Flur und ich möchte mittlerweile den Boden Küssen, auf dem meine bessere Hälfte wandelt. Für diese Nervenstärke gehört ihr das Bundesverdienstkreuz verliehen.

Gebetsmühlenartig wiederholt man das Mantra: Das ist völlig normal, da muss man durch, bald ist auch diese Phase vorbei... Das ist völlig normal, da muss man durch, bald ist auch diese Phase vorbei... Nicht, dass diese Erkenntnis wirklich helfen würde. Erfahrenen Müttern liegt jetzt aller Wahrscheinlichkeit mit süffisantem Grinsen ein "Na dann wartet erst einmal das zahnen ab!" auf den Lippen. Grundgütiger, ich will gar nicht daran denken. Aber bekanntlich wächst man ja an seinen Aufgaben.

Als Papa bleibt einem nur eines: Tief durchatmen! Und auf bessere Zeiten hoffen. Und sich ins Gedächtnis rufen, dass es die Mama noch wesentlich schwerer hat und sie unterstützen. Ich lasse mich gerne mal eine halbe Stunde anbrüllen, damit sie einfach in die Wanne kann, etwas relaxen. - In Ordnung, ich gebe es zu: Das "gerne" war gelogen.

Ach ja: Der Fliegergriff wird bei einem Sechskilokind zu einem prima Workout. Pro Seite 15 Minuten und man hat auch am nächsten Tag im Büro noch etwas davon!

Aber wie Mittermeier so schön sagt: "Wenn's Dich dann einmal anlacht..." Und tatsächlich, es entschädigt für alles!




Donnerstag, 10. Juni 2010

Nationalstolz?

Der Countdown läuft, die WM steht vor der Tür. Wohin man auch blickt, überall flattern einem schwarz-rot-goldene Fähnchen entgegnen. Die chinesischen Fahnenhersteller reiben sich bei soviel Patriotismus die Hände, der genervte Berufspendler auf der Autobahn möchte ausrasten, wenn er bei Tempo 130  zum zweiten mal innerhalb weniger Tage einem losgerissenen tieffliegenden Fähnchen ausweichen muss und vor Schreck beinahe das Auto in die Leitplanke setzt.

Warum muss man sein Auto mit einer Fahne verunstalten? Man stelle sich vor, Entwicklungsingenieure aller Automarken geben sich Mühe, tüfteln im Windkanal an Modellen herum, um einen möglichst geringen Windwiderstandskoeffizienten zu entwickeln, um die Fahrzeuge immer aerodynamischer zu machen. Und was macht der Deutsche? Den cw-Wert und damit seinen Spritverbrauch erhöhen und mit schwarz-rot-goldenen Wurfgeschossen seine Umwelt nerven!

Solange man damit seine Verbundenheit mit der deutschen Nationalelf ausdrücken will, finde ich das vom Prinzip her noch in Ordnung. Ich werde die Spiele mit deutscher Beteiligung natürlich auch anschauen. Dennoch bin ich mir ziemlich sicher, dass sich die spielerischen Leistungen der Mannschaft relativ unbeeindruckt von der Tatsache zeigen, dass hier Millionen für Fahnen ausgegeben werden. Oder verschießt Podolski jetzt einen Elfer, weil ich mir das Geld für ein schwarz-rot-goldenes Tuchprodukt gespart habe?

Als Ausdruck der Verbundenheit zu seiner ethnischen Gruppe lasse ich die Fahnenschwingerei ja auch noch gelten. Das Bier aus dem Plastikbecher beim Puplic Viewing schmeckt allemal besser, wenn man uniform zur breiten Masse ein schwarz-rot-goldenes Accesoir trägt. Schon jetzt drängt sich mir ein Schmunzeln auf die Lippen, wenn die Herde traditionell bei der Mannschaftsaufstellung im Chor typisch deutsche Namen wie Tasci, Cacau, Boateng, Khedira und Özil blökt.

Allerdings mehren sich schon jetzt, wie auch bereits 2006 die Stimmen, dass es doch schön sei, dass die Deutschen endlich wieder Nationalstolz zeigen. Man kann stolz darauf sein, Deutscher zu sein! Der wiedererwachende Nationalstolz tue unserem Land gut! Böse Zungen behaupten ja bereits, dass durch die WM-Euphorie die Kritik und das Interesse an den politischen Problemen ins Hintertreffen geraten werden...

Hinterfragt man aber diesen Nationalstolz genauer, bekommt man zu hören, dass Deutschland schließlich das Land der Dichter und Denker sei. Wir haben das Auto erfunden! Wir sind Exportweltmeister. Und Papst! Und seit neuestem sind wir auch noch European Song Contest! Es gäbe also jede menge Gründe, stolz auf sein Land zu sein. Außerdem wären das die Amerikaner ja auch. Und die Italiener, die Türken... Die Antwort, dass ich deren Nationalstolz ebenso als Ursache vielen Übels sehe, verwirrt dann so einige...

Ich möchte an dieser Stelle mal kurz meinen Lieblingsphilosophen zitieren:

Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz. Denn er verrät in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt. Wer bedeutende persönliche Vorzüge besitzt, wird vielmehr die Fehler seiner eigenen Nation, da er sie beständig vor Augen hat, am deutlichsten erkennen. Aber jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, darauf er stolz sein könnte, ergreift das letzte Mittel, auf die Nation, der er gerade angehört, stolz zu sein. Hieran erholt er sich und ist nun dankbarlich bereit, alle Fehler und Torheiten, die ihr eigen sind, mit Händen und Füßen zu verteidigen.

-Arthur Schopenhauer-


Ich für meinen Teil habe nichts gegen Deutschland. Im Gegenteil, ich bin froh und glücklich in diesem Land leben zu dürfen, in Demut danke ich dem Schicksal, dass ich nicht irgendwo in Afrika zur Welt kam. Ich fühle mich hier wohl, trotz Sparpaketen und anderem Unbill bin ich davon überzeugt, dass es uns besser geht als 90% der Weltbevölkerung. Aber wie kann ich stolz auf ein Land sein? Auf ein Konstrukt? Auf ein paar Linien auf der Landkarte? Wie kann ich stolz auf wissenschaftliche, gesellschaftliche oder kulturelle Errungenschaften sein, zu denen ich nichts beigetragen habe? Das Land der Dichter und der Denker wäre Deutschland auch ohne mich. Und im Regelfall sicherlich auch ohne den größten Teil der nationalstolzen Deutschen... Natürlich trage ich meinen Teil zur Gesellschaft bei, aber erstens ist es mir zu philosophisch betrachtet, zu einem 84millionstel an etwas teilzuhaben, um darauf stolz sein zu können, zweitens würde ich das auch in jedem anderen Land tun.

Nationalstolz erhebt einen über andere Menschen, in dem man sich selbst und das eigene Land über andere stellt, für besser hält. Mit welchem Recht kann ich von mir behaupten, besser zu sein als ein Franzose, Italiener, Türke, Afrikaner oder Iraki? Mit keinem.

Stolz bin ich auf Dinge, die ich mit eigener Hände Arbeit geschaffen habe. Stolz auf das familiär, gesellschaftlich und beruflich erreichte. Aber bin ich stolz, Deutscher zu sein? Nein. Bevor ich Deutscher bin, bin ich in aller erster Linie ein Mensch.

Mittwoch, 12. Mai 2010

Ausgekleidet

Nein, dieser Beitrag hat nichts mit Nudismus oder sonstigen Schweinereien zu tun.

Vor einigen Wochen erhielt ich ein nettes Schreiben von der Bundeswehr. Man teilte mir mit, dass meine Beorderung als Reservist aufgehoben sei und ich doch bitte die mir zur Aufbewahrung übergebenen Bekleidungs- und Ausrüstungsstücke aus Bundeswehrbeständen vollzählig sowie in sauberem und einwandfreiem Zustand abzugeben habe.

Vollzählig, sauber, einwandfreier Zustand. Das waren dann doch einige Worte, die mich ins grübeln brachten. Es war im Februar, im Jahre des Herren anno domini 2001, dass ein junger Soldat nach einem mehrjährigen Gastspiel seinen Spind räumte und alles in einen großen, grünen Sack stopfte. Just an diesem Tag wurde dieser Seesack das letzte mal geöffnet, da die Bundeswehr es in den vergangenen 9 Jahren nicht auf die Reihe gebracht hatte, mich zu einer Wehrübung einzuladen. Berührt wurde der Seesack nur bei Umzügen, um von einem Keller in den nächsten zu wandern.

Nachdem ich heute morgen die privaten Dinge aus dem Sack geräumt habe (es ist unglaublich, was man knapp 10 Jahre nicht vermisst hat, nun aber keinesfalls wegwerfen will), machte ich mich auf den Weg zur Kaserne in Calw. Vor mir ein Typ, der sich grade mal halbwegs klar artikulieren konnte, hinter mir einer mit einem Hare Krishna Zopf bis zum Hintern und einige weitere sehr dubiose Gestalten. Alle mit einem Seesack. Dazwischen ich, der heute morgen neidlos anerkennen musste, dass sein 10 Jahre jüngeres ich deutlich weniger Bauchumfang hatte.

Mein Lieblingsspruch aus dieser Zeit als Schleifer fiel mir wieder ein: "Und damit soll man einen Krieg gewinnen...?" Wenn das heute ein repräsentativer Durchschnitt der deutschen Reservisten war, beglückwünsche ich mich noch im Nachhinein zu meiner Entscheidung, keine Berufssoldatenlaufbahn angestrebt zu haben sondern nach einigen Jahren gegangen zu sein.Oder um es mit Heines Worten zu sagen: Denk ich an Deutschland in der Nacht, bin ich um den Schlaf gebracht.

Jedenfalls, nachdem ich ein Sammelsurium an Ausrüstungsgegenständen und Uniformteilen auf dem Tresen verteilt hatte, fiel auf, dass ich von einigen Dingen viel zu viel hatte. Sei's drum, ich brauch das Zeug nicht mehr. Großzügig überlies ich die überzähligen, vielleicht irgendwann einmal privat beschafften Uniformteile der Bundesrepuplik Deutschland. Leider zeigt sich der Staat im Gegenzug nicht ganz so großzügig. Im Gegenteil, er reagiert regelrecht zickig, denn ich erwarte jetzt eine Rechnung über sagenhafte 13,21 €, weil ein paar Kleinigkeiten gefehlt haben! Nun denn, was tut man nicht alles, damit wir Griechenland retten können... pardon... damit der Staatshaushalt saniert wird.

Die sogenannte Leibwäsche, die Kampfstiefel, Sportschuhe, Taschentücher und Badepantinen darf man übrigens behalten. Allerdings verpflichtet man sich schriftlich dazu, diese Teile noch mindestens drei Jahre aufzubewahren! Nun ja, wenn der böse Taliban kommt, bewerfe ich ihn mit Badelatschen. Das ist sicher kriegsentscheidend...

Mittwoch, 21. April 2010

Der erste Monat

Er ist geschafft, der erste Monat als frischgebackener Vater. Wider erwarten habe ich heute keine Augenringe bis zu den Kniescheiben. Ich flüchtete mich nicht in Grönemeyers Rettungsboot Alkohol und habe bislang keinen Hörschaden erlitten.

Im Gegenteil, der letzte Monat war, um es auf den Punkt zu bringen: Wunderschön!

Doch der Reihe nach... Wie bereits zu lesen war, entschloss sich Raphael am 21. März die beschwerliche Reise in die Welt der Großen auf sich zu nehmen. Über die Geburt, den Kreißsaal und den Notkaiserschnitt bereite ich den Mantel des Schweigens, zu intim waren diese Momente voller Ängste und grenzenloser Freude, als dass ich hier darüber berichten möchte. Es war definitiv nicht der Weg das Ziel, nur das Ergebnis zählt.

Da war er nun also, der Kleine. Ein Kopf, zwei Augen, eine Nase, ein Mund, zwei Arme, zwei Beine, ausreichend Finger und Zehen... Alles dran, was dran gehört! Überglücklich, zu Tränen gerührt mit fassungslosem Staunen durfte ich meinen Sohn in den Arm nehmen. Ganz ruhig war er, entspannt schmiegte er sich an mich. Dieser Moment hatte etwas unglaublich schönes, beinahe spirituelles an sich. Mit diesem kleinen Wunder auf dem Arm fängt auch ein fundamentalistischer Atheist, als den ich mich gerne bezeichne, an dieser Einstellung zu zweifeln an. Keine Sorge, die Sentimentalität endet nun an dieser Stelle, aber es musste einfach einmal gesagt sein.  



Im Krankenhaus

In jedem Ratgeber für werdende Mütter wird empfohlen, den Besuch auf der Wöchnerinnenstation zu begrenzen, Mutter und Kind brauchen Ruhe. Wie sich herausstellte, ist dies leichter gesagt als getan. Während viele durchaus verständnisvoll reagierten, wenn man sie bat, Besuche bitte etwas aufzuschieben, reagierten einige beleidigt, andere sogar störrisch und wieder andere tauchten einfach auf und waren nur schwerlich wieder abzuwimmeln. In den üblichen Zweibettzimmern kommt da schon so einiges an Besuch zusammen und die mangelnde Sensibilität gegenüber den Winken mit Zaunpfählen „Gott, bin ich jetzt aber müde... *gäääähn*" ist schon erstaunlich. Auch bemerkenswert fand ich, die konsequente Weigerung einzusehen, dass nicht der Besucher im Mittelpunkt steht sondern Sohnemann und Mama. Das waren natürlich nur Einzelfälle, um so einigen Besuch war man natürlich auch richtig dankbar. Nochmals auch von hier aus ein herzliches Dankeschön an die Seelentrösterin und Hundesitterin!

Das Leben auf der Station ist schon als beinahe familiär zu bezeichnen. Einige Frauen kannten sich bereits durch den Geburtsvorbereitungskurs, man fieberte gemeinsam „Wann kommt denn die xy? Die müsste doch auch diese Woche Termin haben..." Man sagt ja eigentlich den Männern nach, dass sie gerne Längen von Körperteilen oder sonstige Leistungen vergleichen. In diese Rolle schlüpfen hier die Frauen. „Schau mal, meiner macht die Augen schon ganz lange auf – Mein Kind hat viel mehr Haare – Mein Kind schläft nachts richtig gut, und Deins?" Muttis: Die Kleinen sind gerade mal ein paar Tage alt!

Wir Väter waren da anders. Wir trugen unsere Kinder stolz durch den Gang, anderen Vätern warf man anerkennende und aufmunternde Blicke zu „Gut machst Du das!", in der Kaffeeecke der Station war man mit einem Neugeborenen sofort das Highlight schlechthin. Ich weiß nicht, wie oft ich in dieser Woche gehört habe „Gottchen, ist das (ab jetzt quietschender Unterton) süüüüüüß! Was ist es denn?" Auch die lapidare Antwort „ein Baby" verursachte nur kurze Irritationen. Munter wurde weitergequietscht „Ja ganz der Papa (oder Mama, je nachdem, wer ihn auf dem Arm hatte). Da sieht man, aus welchem Stall der kommt!" Nähere Familienangehörige sind hier differenzierter vorgegangen: „Also die Nase kommt eindeutig aus Mamas Familie. Die Augen und den Mund hat er vom Papa..." Das mit der Nase konnte ich nicht unkommentiert lassen: „Nein nein, schaut mal, das eine Nasenloch ist ein bisschen kleiner als das andere. So wie bei mir!" – Liebe Leute, lasst den Kleinen doch einfach mal ein bisschen wachsen, dann sieht man schon, nach wem er kommt!

(Un)nötiges Gerenne 

Wenn ich nicht auf der Wöchnerinnenstation war, diese wollte ich eigentlich maximal zum schlafen verlassen, unternahm ich die verschiedenen Behördengänge. Unter anderem standen hier Besuche bei der Krankenkasse und beim Arbeitgeber meiner Frau auf der Agenda. Denn kaum sind die Kinder da, legen einem verschiedenste Stellen kräftig Hürden in den Weg... Bekanntlich werden ja sechs Wochen vor der Geburt bis acht Wochen nach der Niederkunft sowohl vom Arbeitgeber als auch von der Krankenkasse anteilig Mutterschaftsgeld bezahlt. Sollte hier die eine oder andere falsche Begrifflichkeit unterkommen, bitte ich um Nachsicht, ich bin Laie auf diesem Gebiet. Nach einigem hin und her bezahlte die Krankenkasse das Mutterschaftsgeld für die sechs Wochen vor der Geburt. Berechnungsgrundlage hierfür ist der errechnete Geburtstermin. Es kommen gerade einmal 5% aller Kinder genau am Stichtag zur Welt, das ganze hat also etwas von moderner, ultraschallgestützter Kaffeesatzleserei. Das Mutterschaftsgeld für die folgenden acht Wochen nach der Niederkunft wird bei der AOK erst nach der Geburt ausbezahlt, da es eine Stichtagsrechnung ist und anhand des Geburtstages berechnet und in einem Betrag ausbezahlt wird. Wenn sich nun also ein Kind ein, zwei Wochen mehr Zeit lässt, bis es die frische Luft des Nordschwarzwaldes schnuppern will, fehlt Geld in der Familienkasse. Und wenn man nun der Ansicht ist, dass mit der Geburt ein Automatismus in Gang gesetzt wird, dass alles seine eigenen Wege geht, dann irrt man. Denn nicht die Geburtsbescheinigung des Krankenhauses reicht zur Beantragung aus, nein, nur die durch einen (übrigens kostenpflichtigen) Verwaltungsakt des Standesamtes ausgestellte Bescheinigung zur Vorlage bei der Krankenkasse zur Beantragung des Mutterschaftsgeldes ermöglicht es der Kasse, dieses Geld auszubezahlen. Wer mitgerechnet hat: Wir sind mittlerweile schon gute drei Wochen nach dem errechneten Termin, also neun Wochen nach der letzten Auszahlung angelangt. In meinen Augen steckt ein Fehler im System. Tante Google berichtete mir, dass andere Kassen hier wohl auch anders vorgingen, dass unabhängig vom errechneten Termin Mutterschaftsgeld ausbezahlt würde und nach Vorlage der Geburtsbescheinigung eine Ausgleichszahlung geleistet wird. Nun ja, an dieser Praxis kann man nichts ändern, es handelt sich ohnehin nur um 13 €/Tag, dies alleine führt höchstens zu Unannehmlichkeiten.

Zu Problemen allerdings führte der Arbeitgeber meiner Frau. Hier wurde schlicht und ergreifend mit ähnlich lautender Begründung (Stichtag, Berechnung, blablabla) seitens einer Vorgesetzten das Gehalt für den März nicht ausbezahlt. Es sei Pech, wenn ein Kind später kommt, da müsse man durch. Also fehlte nicht nur das Mutterschaftsgeld der Krankenkasse, nein, unterm Strich fehlte ein komplettes Monatsgehalt. Hier konnte ein Gespräch allerdings für Aufklärung sorgen. Die Vorgesetzte hatte nach der Anfrage meiner Frau lediglich Inkompetenz bewiesen, die fehlende Auszahlung war ein Versehen nach erfolgter Tarifumstellung. Das Angebot, das dann im April einfach mit auszubezahlen, schlug ich aus, denn mittlerweile fehlte massiv Asche auf dem Konto. So konnte ich schlussendlich relativ unbürokratisch mit einem vierstelligen Betrag in bar den Arbeitgeber meiner Frau verlassen und zurück ins Krankenhaus. Es war das Gefühl des Jägers, der mit fetter Beute nach Hause kehrt.

Endlich daheim!

Wie auch immer, nachdem diese Widrigkeiten ausgeräumt waren, ich mich zu Hause als Hausmann bewies, Wäsche gewaschen hatte, einkaufen war, die Wohnung geputzt hatte, durfte ich meine zwei Lieben am Freitag aus dem Krankenhaus nach Hause holen. Mit stolzgeschwellter Brust den Hightech-Kinderwagen mit Babyschalenaufsatz vor mir herschiebend stürmte ich die Station. Das meiste Gepäck hatte ich bereits am Tag zuvor mit nach Hause genommen. Männliche Leidensgenossen, wenn ihr denkt, dass eure besseren Hälften schon für einen zweiwöchigen Urlaub übertrieben viel Gepäck haben, dann wartet mal den Aufenthalt in der Wöchnerinnenstation ab! Am Anfang ist es nur ein Koffer, im Laufe der Woche werdet ihr aber so einiges an Zeug mit ins Krankenhaus nehmen, angefangen beim vergessenen Föhn, über diverse stillfreundliche, sprich aufknöpfbare Oberteile bis hin zu Stramplern, da die im Krankenhaus nicht schön und sowieso zu groß sind.

Auch nett wird es, wenn ihr im Drogeriemarkt Still-BHs einkauft. Still-BH-Fachverkäuferin: „Welche Größe?" Ich: „Ähm... nun ja, bis letzte Woche war's noch B, jetzt tippe ich mal auf C..." Verkäuferin: „Und der Brustumfang?" Ich: „Ähm..." Ich beschloss, einfach mal drei Stück auf Risiko mitzunehmen. Übrigens: Sie haben gepasst! Jedenfalls warteten wir noch auf die abschließende Untersuchung durch den Stationsarzt und konnten dann gen Heimat reiten. Die erste Fahrt im Auto: Wie mit rohen Eiern.

Die erste Zeit zu Hause war spannend. Alles machte man nun zum ersten mal mit Kind. Seien es so banale Sachen wie Wäsche aus dem Keller holen, mit dem Hund Gassi gehen, einkaufen, alles muss koordiniert werden. Anfänglich machte ich das alles alleine, nach dem Kaiserschnitt war Schonung angesagt. Wobei ich sie bereits nach wenigen Tagen am liebsten ans Bett gefesselt hätte, diese überbordernde Energie war kaum zu bändigen. Überhaupt war der Heilungsprozess phänomenal schnell vonstatten gegangen. Bereits an Ostern, also nach zwei Wochen, machten wir einen ausgedehnten Spaziergang. Geplant waren vier Kilometer, dank des untrüglichen Orientierungssinns (man nannte sie auch GPS) waren es dann sieben geworden, aber diese stand sie ohne Probleme durch.

Seit eineinhalb Wochen arbeite ich jetzt wieder und bekomme vieles nicht mehr mit. Es ist schade, nicht jeden Entwicklungsschritt mitzubekommen, jeden Tag entdeckt man etwas neues, jeden Tag entdeckt Raphael etwas neues, jeden Tag passiert ein „erstes mal". Es gab viele „erste male" die letzten Wochen.

Das erste mal: 

- zu Hause gewickelt (ja, auch ich)
- zu Hause gestillt (nein, ich nicht)
- Kind und Hund konfrontiert
- dass der Hund jemanden ankläfft, der zu nahe an den Kinderwagen geht
- in der Babybadewanne baden (doof) 
- mit Papa in der großen Wanne baden (nicht ganz so doof) 
- dass Papa am vollen Windeltwister verzweifelt (ich bin begeistert vom Eimer selbst, aber mit dem integrierten Messerchen die volle Kette abschneiden... Na ja...) 
- die Mama von oben bis unten vollgespuckt (das passiert des öfteren, ich hatte bislang Glück)
- den Papa beim wickeln angepinkelt (da habe ich laufend weniger Glück) 
- vom Rücken auf die Seite drehen (das geht) 
- mit Mama und Papa Eis essen gehen (er musste allerdings mit Mamas in Milch umgewandeltem Eis vorlieb nehmen) 
- ein sachtes Lächeln auf den Lippen (es ist mir egal, was in den Büchern steht. Er hat mich angelächelt!)


Auch wenn ich nun ein Feierabend- und Wochenendvater bin, so weiß ich doch, dass er tagsüber in den besten Händen ist. Meine Frau ist das geborene Multitasking-Talent, sie erweckt nicht den Eindruck einer gestressten Hausfrau und Mutter, alles wird mit viel Liebe und Geduld angegangen. Ein großes Kompliment!

An dieser Stelle nochmals ein besonderes Dankeschön an das Team der Hebammen und Kinderkrankenschwestern der Wöchnerinnenstation in Calw, insbesondere Constanze und Michaela für die liebevolle und kompetente Pflege und Betreuung vor, während und nach der Geburt. Danke an Moni, die Hunde- und künftige Babysitterin! Danke an unsere Eltern für die Unterstützung und danke an alle, die sich mit uns über die Geburt unseres Sohnes gefreut haben.

Sonntag, 21. März 2010

Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne...

Vetter Productions proudly presents:

Calw, 21.03.2010, 8:35 Uhr
Raphael Alexander
53 cm
3250 Gramm


Grenzenlose Liebe, grenzenlosen Durst nach Leben,
grenzenlose Neugierde, grenzenlosen Hunger nach Antworten.
Alles, was der Welt zu fehlen scheint, sehen wir in unseres Sohnes Augen.

Nicht schmieden, nicht formen, nicht biegen -
nur eines wollen wir Dich: Von ganzem Herzen lieben.

Montag, 8. März 2010

Personalabteilung

Die handelnden Personen der folgenden Geschichte sind natürlich frei erfunden. Jede Ähnlichkeit mit lebenden Personen oder Sachverhalten ist unbeabsichtigt oder wäre rein zufällig.

Wer kennt das nicht? Es fängt an mit leichtem Kratzen im Hals, am Wochenende dann der totale Absturz. Rotznase, Husten, Schnupfen, Heiserkeit, Fieber. Die Erkältung schlägt zu, am Montag dann eine Krankmeldung ins Telefon gehustet, der Gang zum Arzt, die Krankmeldung für die Woche. Aber wie der arbeitgeberfreundliche, stets motivierte Mitarbeiter nunmal so ist, beschließt er bereits am Mittwoch, nachdem die Antibiose anschlägt und es ihm eigentlich wieder relativ gut geht, die Arbeit wieder aufzunehmen. Bis... Ja, bis Donnerstagnachmittag der Anruf aus der Personalabteilung kommt:

Personalabteilung: "Sie, das geht aber nicht! Wenn Sie krank geschrieben sind, dann dürfen Sie aber nicht arbeiten!"

motivierter Mitarbeiter: "Aber ich habe mit meinem Arzt gesprochen. Der meinte, das sei kein Problem..."

Personalabteilung, unterbricht: "Das interessiert mich doch nicht, was ihr Arzt sagt! Sie haben eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung abgegeben, also dürfen Sie nicht arbeiten! Der Arbeitgeber hat schließlich eine Fürsorgepflicht und außerdem sind Sie ja nicht versichert, wenn Ihnen etwas passiert!"

leicht angesäuerter Mitarbeiter: "Ich kann nach Aussage meines Arztes selbst entscheiden, wann ich wieder arbeite..."

Personalabteilung: "Na aber hören Sie mal, wenn Sie krank geschrieben sind, dann dürfen Sie nicht arbeiten!"

genervter Mitarbeiter: "Doch, darf ich. Ich habe Ihnen doch eben erklärt..."

Personalabteilung, unterbricht erneut: "Nein, dürfen Sie nicht. Sie stempeln jetzt aus und gehen nach Hause!"

Das Gespräch drehte sich noch einige male im Kreis. Der Mitarbeiter stempelte frustriert aus und ging nach Hause. Den Freitag verbrachte er im trauten Familienkreis.

Um es rechtlich auf den Punkt zu bringen: Die Personalabteilung irrt. Nachzulesen im Focus und in dieser Seite über Arbeitsrecht. Es gibt eben Rechtsirrtümer, die sich beharrlich in den Köpfen halten. Im Endeffekt gehört diese Geschichte hier aber in die selbe Rubrik wie "Wenn ich dem Ober dreimal gesagt habe, dass ich zahlen will, darf ich gehen", "wenn mir mein Arbeitgeber zuviel bezahlt ist er selber schuld" oder der Klassiker "wenn ich krank bin, darf man mich nicht kündigen".

Mittwoch, 10. Februar 2010

Stellungskriege

Sprossenwand, Vierfüßlerstand, tiefe Hocke, Hirtenhocke, kniend über Pezziball, Romarad, Wanne, Mayahocker...

Was sich hier nach einem Kamasutra-Workshop anhört, entpuppt sich als der erste gemeinsame Termin bei einem Geburtsvorbereitungskurs am gestrigen Abend.

Bereits das Warten auf die Hebamme vor dem mit knallroten Schaumstoffmatten ausgelegten Zimmer könnte gut als soziologische Verhaltensstudie unter unterschiedlicher Betrachtungsweise von werdenden Müttern und Vätern herangezogen werden. Die Frauen, die sich untereinander ja schon seit einigen Kursterminen kennen, begrüßten sich schnatternd, die Männer mit leidenden Gesichtszügen hielten sich dezent im Hintergrund. Mit unsicherem Lächeln scheuen Blickkontakt zu Leidensgenossen suchend harrte man(n) in banger Erwartung der Dinge, die da nun kommen mögen.

Nach der obligatorischen, ausführlichen Begrüßungs- und Vorstellungsrunde, die interessanterweise ergab, dass bei weitem nicht alle Männer freiwillig an der bevorstehenden Enthüllung der weiblichen Physis und Psyche während der Geburt teilnehmen, dass wohl manch einer mehr oder weniger sanften Druck zur Motivation benötigte, wurden einem zunächst zur Lösung der Verspannungen eine kleine Massagetechnik gelehrt. So weit, so gut, diesen Teil erfüllten die Y-Chromosomenträger wohl zur Zufriedenheit der der Doppel-X-Trägerinnen.

Nun wurde von einer der anwesenden Hebammen in schillernden Farben unter Zuhilfenahme einer Wollmütze, einer Puppe und eines Modells eines menschlichen Beckens die verschiedenen Phasen der Geburt erläutert. Vielleicht wäre es von Vorteil für mich gewesen, nicht bereits bei der Vorstellung zu erwähnen, dass ich aus beruflicher Sicht schon der einen oder anderen Geburt beigewohnt habe, denn ich fühlte stets bei jeder etwas vereinfachten Darstellung die vernichtenden Blicke (Halt bloß die Klappe!) auf mir ruhen. Ich hatte meiner Frau versprochen, mich zurückzuhalten. Und eigentlich hatte ich das auch getan. Jedes mal, wenn mir ein Kommentar auf der Zunge lag, wurde ich angestubst, in die Rippen geboxt oder gekniffen.

Jedenfalls sah ich auf mancher Stirn meiner Mitstreiter einen feuchten Film von beginnendem Angstschweiß stehen, als die unappetitlichen Details an die Reihe kamen, die da im einzelnen wären: Fruchtwasserabgang, verschiedene Fehllagen, Dammriss bzw. -schnitt, Durchtrennung der Nabelschnur usw.

Wirklich zurückhalten musste mich meine bessere Hälfte, als das Thema auf aus Nabelschnurblut oder Mutterkuchen produzierten homöopathischen Globuli in fünf oder sechs Potenzen näher erläutert wurde. Denn, so die Theorie der Hebamme "Was vom Körper kommt, kann für den Körper nur gut sein!" - Ja, genau. Darum trinke ich auch literweise Menstruationsblut und esse meine festen Stoffwechselendprodukte. Täglich!

Für gehöriges Amusement meinerseits sorgte die anschließende Diskussions- und Fragerunde. Eine der anwesenden Frauen ist, nun ja, sagen wir mal: überängstlich und nur ein ganz klein bisschen naiv. Sie hat sich für einen Kaiserschnitt entschieden, was ihr die Missbilligung aller anderen anwesenden Frauen, Hebammen und der meisten Väter einbrachte. Es gibt keine gesundheitliche Indikation dafür, sie hat Angst vor der Geburt. Als ihr aber haarklein erklärt wurde, wie der Kaiserschnitt denn ablaufen wird, dass zwar nur ein relativ kleiner Schnitt gemacht würde, dieser aber sehr gedehnt werden muss, dass der Kopf durch die gedehnte Schnittöffnung gezogen wird und dann sehr kräftig in Höhe des Magens von oben mit der Faust Druck auf die Gebärmutter ausgeübt wird, um das Kind herauszupressen, hatte ich so den Eindruck, dass ihre Überzeugung zum Kaiserschnitt etwas geringer wurde. Ich kommentierte das leise meiner Frau gegenüber, dass in dem Moment der Kompression so ziemlich das gesamte Fruchtwasser herausschießt und es bei einem Kaiserschnitt zugehe wie im Schlachthaus. Vielleicht hat sie das gehört, denn sie fragte dann, ob sie davon denn etwas spüren würde. Die Hebamme merkte hier lapidar an: "Die anderen haben die Schmerzen bei der Geburt, aber dann ist es vorbei. Du hast die Schmerzen lange Zeit danach..." Ein süffisantes Grinsen konnte sie sich nicht unterdrücken. Bei jeder weiteren überängstlichen Frage wurde mein Drang zu folgender Aussage immer heftiger:

Seit Millionen und Abermillionen von Jahren bringen weibliche Säugetiere lebende Junge zur Welt. Stell Dich nicht so an! Allerdings hätte ich den Kursraum dann in Anwesenheit von 12 östrogen- und oxytocingesteuerten Wesen wohl nicht wieder lebend verlassen. Ich konnte dem Drang, nichtzuletzt durch einen weiteren Boxhieb in die Rippen, erfolgreich widerstehen!

Die anschließende Führung durch den Kreißsaal erinnerte dann wieder an den Besuch eines gut sortierten Sexshops. Ich überlege mir seither ernsthaft die Anschaffung eines Kreißbettes ;-)

Es war ein lustiger Abend und ich für meinen Teil freue mich auf die Fortsetzung nächste Woche.


Donnerstag, 21. Januar 2010

Nestbau

Nein, die berühmtberüchtigte Schreib-blog-kade hat nicht wieder zugeschlagen, zuviel ist in den letzten Wochen passiert, als dass ich keine Themen zum Berichten gefunden hätte. Aber getreu dem Motto: "Der Geist war willig, die Zeit war zu knapp" habe ich trotz dreiwöchigem Urlaub keine ruhige Musestunde gefunden, um etwas sinnvolles zu Papier - pardon - zu Blog zu bringen.

Wie sich jeder vorstellen kann, stehen derzeit sämtliche Anzeigen auf Zeichen "nahende Geburt". Der Countdown läuft!



So war der weihnachtliche Urlaub natürlich dem kreatürlichen Nestbautrieb vorbehalten. Sowohl Mutter- als auch Vatertier schleppten tonnenweise allerlei Gegenstände aus Holz, Stoff und anderen mehr oder weniger haltbaren Materialien in den heimischen Bau, um sich auf die Ankunft des Jungen vorzubereiten. Relativ schnell wurde das kleine Nestchen aufgebaut.



Bedeutend schwerer taten sich die Elterntiere dann doch bei der Ausstattung des übrigen Nestes. Zum einen mussten im Bau größere Umräummaßnahmen vorgenommen werden, zum anderen ließen sich die Lastentiere sehr viel Zeit mit der Anlieferung der für sehr viele im Voraus zu entrichtende Eier Holzgegenstände. Auch war vereinbart, dass die Lastentiere die Einzelteile in das Dach vor den Eingang des Baus liefern sollten, jedoch stand auf dem Lieferschein des Lastentiers, dass er nur verpflichtet sei, bis zur ebenerdigen Wurzel zu liefern. Nach einigen Anstrengungen, die das Vatertier an den Rand des Herzinfarkts getrieben haben und das Muttertier veranlasste, das Vatertier besorgt zu beglucken, waren die vielen einzelnen Holzteile dann oben angelangt. Hier zeigte sich dann. dass das Vatertier besser ein Ingenieursstudium absolvieren hätte sollen oder dass man die Holzteile besser bei einem dänischen Biber bestellt hätte. Nach zähem Ringen erledigten die Elterntiere ihre Aufgabe des Nesteinrichtens dann doch bravourös.



(Für den interessierten Leser, es handelt sich um dieses Kinderzimmer der Firma direktvermarkter.de. Auch wenn es kleine Probleme bezüglich der Lieferung gegeben hatte, wo wohl mehr die Spedition verantwortlich zu machen ist, kann man den Kauf dieses Kinderzimmers empfehlen.)

Auch in der Folgezeit wurden noch sehr viele Gegenstände in den heimischen Bau geschleppt, um das Nest des Jungen so gemütlich wie möglich zu gestalten.



Auch an den passenden Schutz vor den Widrigkeiten der Umwelt wurde gedacht und so einiges aus kuschelweichem Material wurde vorbereitet.








Dies zeigt selbstverständlich nur einen Bruchteil dessen, was die Elterntiere alles in der rationalen Erwartung, bei weitem nicht alles zu benötigen, in den Bau verbracht haben...

Und so harren Mutter- und Vatertier in gespannter, freudiger Erwartung!