Mittwoch, 20. Juli 2022

Oberbürgermeisterwahlkampf in Vaihingen

Mein Leserbrief zum Oberbürgermeisterwahlkampf in Vaihingen:

 
Zu Beginn des Wahlkampfs war ich tatsächlich „Fan“ von Uwe Skrzypek. Er hat mich allerdings zu Beginn der heißen Phase des Wahlkampfs verloren. Zu sonnenkönighaft war mir sein Auftreten, zu nichtssagend und inhaltsleer seine Antworten, zu arrogant sein Habitus bei Podiumsdiskussionen, zu nahezu beleidigt seine Reaktionen auf kritische Nachfragen zu seiner Qualifikation und seinen Kompetenzen. Je größer die geradezu messianische Verehrung seiner Anhänger wurde, je mehr hinterfragte ich seine Attitüde und seine programmatischen Inhalte. 

Auch dass er als einziger Kandidat direkt von einer Partei gefördert und unterstützt wurde, diese sogar sein Wahlkampfspendenmanagement übernahm und Spenden für seinen Wahlkampf als einzige dadurch steuerlich absetzbar sind, trug nicht dazu bei, mein immer schlechter werdendes Gefühl zu lindern. Endgültig „aus“ war es bei mir dann allerdings bei Aussagen zu Mobilität und Wohnraum. Selbst hat er viele Jahre sein nach eigenen Angaben sehr gutes Geld in der Automobilbranche verdient - ist nun aber Gegner des Kfz und möchte die Bürgerinnen und Bürger lieber aufs Fahrrad setzen. Bei Wohnraum sprach er sich quasi gegen die Schaffung von Neubaugebieten aus, man müsse über Wohnraumverdichtung in Innenstadt und Ortskernen nachdenken, über Mehrgenerationenhäuser usw. Also unterm Strich habe ich für mich die Aussage herausgezogen, dass jeder mit weniger Wohnfläche und Komfort zufrieden sein soll. Die Glaubwürdigkeit wäre höher, würde er selbst ein derartiges Haus oder eine kleine Wohnung bewohnen - so aber hat das eher etwas von Wasser predigen und Champagner trinken.
 
Schlussendlich glaube ich nach unter anderem einigen Semestern Politik- und Verwaltungswissenschaften und 15 Jahren beruflicher Tätigkeit in behördenähnlichen Verwaltungsstrukturen, zuletzt als Referatsleiter und nun 6 Jahren in der freien Wirtschaft als Geschäftsführer eine gewisse Ahnung von den notwendigen Qualifikationen und Kompetenzen eines Oberbürgermeisters zu haben. Ich habe sie nicht und ich bin mir sehr sicher: Uwe Skrzypek auch nicht.
 
Meine Stimme geht daher an Matthias Beck. Ich wünsche ihm viel Erfolg für den zweiten Wahlgang!