Die handelnden Personen der folgenden
Geschichte sind natürlich frei erfunden. Jede Ähnlichkeit
mit lebenden Personen oder Sachverhalten
ist unbeabsichtigt oder wäre rein zufällig.
Wer kennt das nicht? Es fängt an mit leichtem Kratzen im Hals, am Wochenende dann der totale Absturz. Rotznase, Husten, Schnupfen, Heiserkeit, Fieber. Die Erkältung schlägt zu, am Montag dann eine Krankmeldung ins Telefon gehustet, der Gang zum Arzt, die Krankmeldung für die Woche. Aber wie der arbeitgeberfreundliche, stets motivierte Mitarbeiter nunmal so ist, beschließt er bereits am Mittwoch, nachdem die Antibiose anschlägt und es ihm eigentlich wieder relativ gut geht, die Arbeit wieder aufzunehmen. Bis... Ja, bis Donnerstagnachmittag der Anruf aus der Personalabteilung kommt:
Personalabteilung: "Sie, das geht aber nicht! Wenn Sie krank geschrieben sind, dann dürfen Sie aber nicht arbeiten!"
motivierter Mitarbeiter: "Aber ich habe mit meinem Arzt gesprochen. Der meinte, das sei kein Problem..."
Personalabteilung, unterbricht: "Das interessiert mich doch nicht, was ihr Arzt sagt! Sie haben eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung abgegeben, also dürfen Sie nicht arbeiten! Der Arbeitgeber hat schließlich eine Fürsorgepflicht und außerdem sind Sie ja nicht versichert, wenn Ihnen etwas passiert!"
leicht angesäuerter Mitarbeiter: "Ich kann nach Aussage meines Arztes selbst entscheiden, wann ich wieder arbeite..."
Personalabteilung: "Na aber hören Sie mal, wenn Sie krank geschrieben sind, dann dürfen Sie nicht arbeiten!"
genervter Mitarbeiter: "Doch, darf ich. Ich habe Ihnen doch eben erklärt..."
Personalabteilung, unterbricht erneut: "Nein, dürfen Sie nicht. Sie stempeln jetzt aus und gehen nach Hause!"
Das Gespräch drehte sich noch einige male im Kreis. Der Mitarbeiter stempelte frustriert aus und ging nach Hause. Den Freitag verbrachte er im trauten Familienkreis.
Um es rechtlich auf den Punkt zu bringen: Die Personalabteilung irrt. Nachzulesen im
Focus und in dieser Seite über
Arbeitsrecht. Es gibt eben Rechtsirrtümer, die sich beharrlich in den Köpfen halten. Im Endeffekt gehört diese Geschichte hier aber in die selbe Rubrik wie "Wenn ich dem Ober dreimal gesagt habe, dass ich zahlen will, darf ich gehen", "wenn mir mein Arbeitgeber zuviel bezahlt ist er selber schuld" oder der Klassiker "wenn ich krank bin, darf man mich nicht kündigen".