Mittwoch, 27. Juni 2012

Me vs. Mobbi


Man soll seinem inneren Schweinehund ja einen Namen geben. Darf ich vorstellen? Das ist Mobbi.


Mobbi ist, mit Verlaub, ein Arschloch. Viele Jahre hat er sich übermächtig gegen mich gestellt. "Lernen? Sport? Nein, das muss doch nicht sein, sinnlosen Quatsch im TV anschauen ist doch viel schöner!" flüsterte er mir regelmäßig ein. Er ernährt sich bevorzugt von deftiger Hausmannskost, Portionsgrößen nicht unter Familienpizza, eine Mahlzeit ohne Fleisch ist keine Mahlzeit und Schokoladentafeln werden erst ab der 500 gr Milka-Maxi-Tafel gerechnet - alles andere sind doch nur kleine Naschereien. Gerne liefert er jederzeit passende Ausreden. Genetische Prädisposition sei am überbordernden Wohlstandsbauch schuld, keinesfalls verfehlte Essgewohnheiten oder gar Bewegungsmangel, so Mobbi. Mit dem Gewicht ist Sport ohnehin ungesund, meinte er. Außerdem ist das Knie kaputt, damit kann man nicht laufen. Und soooo schlimm sieht das bisschen Übergewicht doch gar nicht aus! BMI über 50? Wissenschaftler sind sich ohnehin einig, dass der BMI eine völlig falsche Rechengröße ist, jeder Bodybuilder sei damit ja übergewichtig. Außerdem gibt es halt Menschen, die einfach etwas molliger sind als andere. Daran ist niemand schuld, das ist halt so. Mobbi meinte auch, dass ich mich ja eigentlich wohl fühle. Und auf Bildern sieht man ja eh immer mindestens 10 kg schwerer aus, als man ist...

Falsch! Das Teil vorn an der Kamera heißt Objektiv, weil es objektiv die Realität darstellt. Ende 2010 habe ich Mobbi den totalen Krieg erklärt. 2011 mit Feuereifer meine IHK-Prüfung abgelegt, die Ernährung umbgestellt, der Trägheit den Kampf angesagt und für deutlich mehr Bewegung gesorgt.

Mittlerweile wurde ein neues Studium begonnen und die Waage zeigt knapp 50 Kilo weniger an, statt Kleidergröße 66 - Modell Zirkuszelt - passen mittlerweile wieder 56er Hosen. Hin und wieder liefert mir Mobbi nach wie vor heftige Gefechte und phasenweise scheint es, er würde die Oberhand gewinnen - aber ich habe ihn bislang immer wieder nieder gerrungen.

Nicht nur der Blick in den Spiegel, der von Mobbi nach wie vor etwas verzerrt wird, auch die Objektivität einer Kamera zeigen Ergebnisse, die einen motivieren, den Kampf aufrecht zu erhalten. 

Nun denn, Mobbi, ich freue mich auf die nächste Runde mit Dir, wir haben noch einen weiten Weg vor uns! Arschloch!

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