Diesen Satz hörte ich letzte Woche im Österreich-Urlaub. Was war passiert? Meine Sonnenbrille hat eine Schraube verloren und ich ging in St. Johann zu einem Optiker. Vor mir wurde ein Paar bedient. Sie: Modell solariumgebräunte Highfidelity-Pressluftschuppentussi, wasserstoffperoxydblondiert mit aufgespritzten Lippen. Er: Modell T-Shirt, Shorts und Flip-Flops. Beide Endvierziger bis Mittfünfziger.
Er hat sich umfangreich zu Ray-Ban-Sonnenbrillen beraten lassen und sich tatsächlich für zwei Modelle entschieden. Der junge Optikermeister war sehr geduldig, erklärte sehr viel (ich wartete rund 20 Minuten…) und wollte dann rund 400 Euro abkassieren. Daraufhin entspann sich folgender Dialog:
Sie: kann man noch was am Preis machen?
Er: rollt genervt mit den Augen...
Optiker: Bei Barzahlung können wir nochmal 4% runtergehen.
Er: das kann ich blitzschnell im Kopf rechnen (nennt falsches Ergebnis).
Optiker: Nennt den richtigen Preis.
Sie: Und sonst ist da nichts mehr zu machen?
Er: Hör' auf zu feilschen - der denkt noch, wir sind Juden!
Der Optiker ging über diesen Kommentar hinweg, blickte mich entschuldigend an, kassierte und die beiden peinlichen Gestalten gingen ihres Weges…
Die beste mögliche Reaktionen meinerseits wäre vermutlich die laute Frage gewesen:
„Entschuldigung, aber was wäre schlimm daran?“
Leider fallen einem die angemessenen Reaktionen oft zu spät ein… Wie habe ich tatsächlich reagiert? Mit fassungslosem Schweigen.
Ach ja: die beiden waren übrigens keine Österreicher. Sie waren Deutsche. Um das Klischee vollends zu bedienen: Vom Dialekt her mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit aus den neuen Bundesländern. Und ich bin mir ziemlich sicher, welche Partei sie wählen werden.
Nirgendwo in meinem Freundes- und Bekanntenkreis habe ich die letzten 30 Jahre derartige Sprüche gehört. Verkehre ich in grundsätzlich anderen Gesellschaftskreisen oder wird der Alltagsrassismus und -antisemitismus wieder salonfähig?
Wie auch immer - es stimmt, es ist wichtig, es ist richtig: #niewiederistjetzt
(Bild: chatGPT 4o)
Er hat sich umfangreich zu Ray-Ban-Sonnenbrillen beraten lassen und sich tatsächlich für zwei Modelle entschieden. Der junge Optikermeister war sehr geduldig, erklärte sehr viel (ich wartete rund 20 Minuten…) und wollte dann rund 400 Euro abkassieren. Daraufhin entspann sich folgender Dialog:
Sie: kann man noch was am Preis machen?
Er: rollt genervt mit den Augen...
Optiker: Bei Barzahlung können wir nochmal 4% runtergehen.
Er: das kann ich blitzschnell im Kopf rechnen (nennt falsches Ergebnis).
Optiker: Nennt den richtigen Preis.
Sie: Und sonst ist da nichts mehr zu machen?
Er: Hör' auf zu feilschen - der denkt noch, wir sind Juden!
Der Optiker ging über diesen Kommentar hinweg, blickte mich entschuldigend an, kassierte und die beiden peinlichen Gestalten gingen ihres Weges…
Die beste mögliche Reaktionen meinerseits wäre vermutlich die laute Frage gewesen:
„Entschuldigung, aber was wäre schlimm daran?“
Leider fallen einem die angemessenen Reaktionen oft zu spät ein… Wie habe ich tatsächlich reagiert? Mit fassungslosem Schweigen.
Ach ja: die beiden waren übrigens keine Österreicher. Sie waren Deutsche. Um das Klischee vollends zu bedienen: Vom Dialekt her mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit aus den neuen Bundesländern. Und ich bin mir ziemlich sicher, welche Partei sie wählen werden.
Nirgendwo in meinem Freundes- und Bekanntenkreis habe ich die letzten 30 Jahre derartige Sprüche gehört. Verkehre ich in grundsätzlich anderen Gesellschaftskreisen oder wird der Alltagsrassismus und -antisemitismus wieder salonfähig?
Wie auch immer - es stimmt, es ist wichtig, es ist richtig: #niewiederistjetzt
(Bild: chatGPT 4o)
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