Wir waren heute auf dem Martini-Markt der örtlichen Waldorfschule.
Jedes, wirklich jedes Klischee wurde erfüllt. Angefangen beim blasierten Geldadel: (man stelle sich nun die Stimme einer offensichtlich sehr gut situierten, völlig überschminkten und overdressed Highfidelity-Pressluftschuppentussi vor) „Hach, weißt Du, wir waren ja dieses Jahr an meinem Geburtstag in Südafrika. Das war so schön dort, das glaubt ihr nicht! Wir mussten ja glatt eine Woche verlängern! Und zu seinem (die Rede war vom Gatten) Geburtstag fahren wir dann nach Kambodscha und Laos...“
Weiter ging es mit der Fraktion der (Lebens)künstler mit selbst gefilzten Klamotten und sehr interessanten Frisuren - und Haarfarben, deren Kinder grundsätzlich mit Doppelnamen wie Jonte-Frederik oder Malte-Laurin gerufen wurden. Ich frage mich, wo diese Menschen im normalen Alltag sind. Auf dem Marktplatz oder im Supermarkt trifft man sie jedenfalls nicht.
Als ich dann am Kuchenbüffet den lactosefreien Käsekuchen mit Dinkelmehlboden zwischen der glutenfreien Schokoladentorte und den veganen Chiasamenpuddinggläschen stehen sah, war ich kurz davor, Schnappatmung zu bekommen.
Allerdings muss ich neidlos anerkennen: Auf dem Gelände mit dem Abenteuerspielplatz wäre ich gerne zur Schule gegangen. Raphael hat es so gut gefallen, dass er nur ohne Schuhe und Hose ins Auto steigen durfte und er zu Hause die Wahl zwischen Kärcher und Badewanne hatte.
Wir gehen nächstes Jahr wieder hin. 😉
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