Ihr erinnert Euch an diesen Beitrag, in dem ich vom Wahnsinn bei der Beantragung einer Reha berichtete? Das wird eine Fortsetzungsgeschichte. Der Wahnsinn geht weiter:
Schlussendlich hatten wir dann alle notwendigen Unterlagen zusammen. Der Vater meiner Frau wohnt ja eigentlich in Calw, also ist die AOK Nordschwarzwald für ihn zuständig. Zu diesem Verwaltungsbereich der AOK gehört aber auch der Enzkreis, der quasi direkt vor unserer Haustür liegt. Geschickt, dachten wir. Und gaben die gesammelten Unterlagen mitsamt dem Antrag bei der Filiale in Mühlacker ab.
Wir baten darum, Antwortbriefe usw. bis auf weiteres aber zu uns nach Vaihingen zu schicken, da er ja derzeit zur Pflege bei uns wohnt und wir nicht alle paar Tage zum Briefkasten leeren 60 km nach Calw gondeln wollen.
Wir hielten das für eine gute Idee, die Sache mit der temporären Adresse...
Nachdem nach Antragstellung nun ja doch schon knapp drei Wochen um sind, rief meine Frau heute wegen eines Sachstands bei der AOK in Mühlacker an. Na, kommt jemand darauf, was jetzt passiert ist?
Richtig, aufgrund des "Wohnsitzwechsels" ist jetzt nicht mehr die AOK Nordschwarzwald zuständig, sondern die AOK Ludwigsburg. Die Unterlagen wurden zur Bearbeitung am 10. Mai weitergeleitet...
to be continued...

Björn Vetter - privater Blog: Politik - Vaihingen - Kommunales - Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) - Bevölkerungsschutz - Bundeswehr - Sozial- und Gesundheitswesen - Social Media - BWL - Marketing - EinsatzVeteran - Segelfliegen - Motto: Proud to be a nerd! Gebloggt wird, was bewegt.
Donnerstag, 19. Mai 2016
Dienstag, 3. Mai 2016
Kommentar zum Koalitionsvertrag in Baden-Württemberg
Quelle: bit.ly/1rcRiA7 |
Der Koalitionsvertrag
mag durchaus mit schwarzer Tinte geschrieben sein, aber Handschrift und Überschriften
sind grün. Bei der Aufteilung der Ministerien, fünf zu den Grünen, fünf zur
CDU, hat letztere doch im festen Willen einer Regierungsbeteiligung in einige
saure Äpfel beißen müssen. Dass ausgerechnet die Grünen das Finanzressort
übernehmen, muss für die CDU doch ein Schlag ins Gesicht sein. Bekanntlich hat
der Schatzmeister das letzte Wort. Das Ministerium für den ländlichen Raum
landet nun bei der CDU – allerdings nun ohne den Naturschutz, der bleibt
selbstverständlich bei den Grünen, ungeachtet aller Schnittmengenprobleme.
Schlussendlich ein eigenes Ministerium speziell für die Landwirte. Das
Integrationsministerium wird aufgelöst und geht im Innenministerium, oder
korrekterweise „Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration“ und im
Sozialministerium mit dem Bereich Integration auf. Es liegt auf der Hand, dass
hier Ärger vorprogrammiert ist. Auch das Umfallen der schwarzen
Koalitionsverhandler in Sachen Gemeinschaftsschule und G9-Gymnasium dürfte
vielen CDU-Wählern nicht schmecken. Erstere werden nicht nur beibehalten, es
sollen auch weitere genehmigt werden und vom schwarzen Wahlversprechen der
Wahlfreiheit zwischen G8 und G9-Gymnasien blieb nichts übrig. Dass die
Realschulen nun zusätzliche Poolstunden erhalten und damit gestärkt
werden sollen, wirkt nur wie ein schwaches Rückzugsgefecht, um das Gesicht zu
wahren. Auch Winfried Hermann wird seine autofeindliche Politik fortsetzen
kann, das werden künftige Wähler wohl eher der CDU denn den Grünen anlasten.
Es verwundert nicht
weiter, dass grün und schwarz in Sachen Einschränkung der Bürgerrechte ins
gleiche Horn stoßen. „Präventiv-polizeiliche Erhebung“, andernorts
Vorratsdatenspeicherung genannt und die „Ermöglichung der präventiven Telekommunikationsüberwachung“
sollen ausgebaut werden – der feuchte Traum Schäubles wird wahr. Das
Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen soll ausgebaut und in die Hand der
Kommunen gegeben werden, die dieses örtlich und zeitlich begrenzt aussprechen dürfen. Dass die Polizei bereits jetzt schon die Möglichkeit hat, Platzverweise auszusprechen, sollte als Maßnahme eigentlich genügen. Dennoch wird jetzt der
mündige Bürger, der den abendlichen Sonnenuntergang mit einem Bierchen auf einem
öffentlichen Platz genießen will, ans Gängelband einer ideologisierten
Politik genommen.
325 Millionen Euro
sollen in den nächsten fünf Jahren zum Ausbau der digitalen Infrastruktur
ausgegeben werden. Vor dem Hintergrund der im ländlichen Raum vorherrschenden
digitalen Steinzeit ein vergleichsweise geringer Betrag, der vor allem ohne
Refinanzierungsvorschlag vereinbart wurde. Es hätte hier durchaus die
Möglichkeit gegeben, eine Milliarde Euro zu investieren, hätte man die
Landesstiftung, die sich ohnehin mehr selbst verwaltet als sinnbringende
Förderungen auf den Weg zu bringen, schlicht und ergreifend aufgelöst. Es liegt
nun ausgerechnet an den Grünen, das aktuelle Haushaltsdefizit von 1,8
Milliarden Euro jährlich einzusparen, um dauerhaft ohne neue Schulden auskommen
zu können.
Das Koalitionspapier zeigt vor allem eines: Die
Grünen sind in großen Teilen in der Realpolitik angekommen und die CDU ist sehr
wandelbar, wenn es um den klassischen Politikbegriff im Sinne von Macht, Machterlangung
und Machterhalt geht. Bleibt die Frage, wie kurz das Kurzzeitgedächtnis des
klassischen CDU-Wählers tatsächlich ist und ob die CDU in fünf Jahren die Rechnung fürs Steigbügelhalten erhalten wird.
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