Strategieprozess
– das Wort ist in aller Munde. Prof. Dr. W. Orthülse, anerkannter
Linguistikwissenschaftler mit Lehrstuhl an der Universität Phrasen/Dreschen,
analysierte die Strategieprozesse großer Verbände der vergangenen 40 Jahre und
konnte diverse Schlüsselbegriffe ausfindig machen, die in jedweder Art von
Strategiepapier elementare und unverzichtbare Bestandteile darstellen.
Das
„automatische Schnellformulierungssystem“ stützt sich auf eine Liste von 30
sorgfältig ausgesuchten Elementen.
Adjektiv
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Subjekt-Anfang
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Subjekt-Ende
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0 interkulturelle
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0 Führungs-
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0 –struktur
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1 integrierte
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1 Organisations-
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1 –kriterien
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2 permanente
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2 Management-
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2 –ebene
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3 systematisierte
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3 Krisen-
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3 –tendenz
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4 progressive
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4 Durchlässigkeits-
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4 –konzeption
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5 funktionelle
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5 Ehrenamtlichkeits-
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5 –phase
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6 orientierte
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6 Migrations-
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6 –problematik
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7 synchrone
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7 Einsatzformations-
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7 –flexibilität
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8 qualifizierte
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8 Leitungs-
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8 –ansprüche
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9 konsequente
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9 Öffnungs-
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9 –orientierung
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Die
Handhabung ist einfach. Denken Sie sich eine beliebige dreistellige Zahl und
suchen Sie die entsprechenden Wörter in jeder Spalte. Die Ziffern 019 ergeben
zum Beispiel „interkulturelle
Organisationsorientierung“, die Ziffern 357 „systematisierte Ehrenamtlichkeitsflexibilität“. Ausdrücke, die
praktisch jeder Abhandlung, jedem Bericht und jeder Rede eine entschiedene, von
Fachwissen geprägte Autorität verleihen und dabei verschleiern, dass seit
Jahrzehnten bekannte Problematiken lediglich in neue Begrifflichkeiten gepresst
werden und die neu aufgezeigten Lösungswege ebenso altbekannt sind – in der
Praxis jedoch nie umgesetzt wurden.
„Die
meisten werden nicht im entferntesten wissen, wovon Sie reden“, sagt Prof. Dr.
W. Orthülse. „Aber entscheidend ist, dass niemand es wagen wird, es zuzugeben.“
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