Montag, 5. Oktober 2009

Oh Du mein Zugführer!

Das vergangene Wochenende habe ich mal wieder in Pfalzgrafenweiler verbracht. Ich darf mich ja Instruktor für Führungskräftequalifikation nennen und habe von dem damit verbundenen Recht, aus dem Roherz der Freitagabend angereisten Zugführer in spe eisenharte Führungskräfte zu schmieden, ausgiebig Gebrauch machen wollen. Bereits im obligatorischen Stau auf der A81 überlegte ich mir diverse Gemeinheiten für das berühmt-berüchtigte sonntägliche Planspiel und noch allerlei andere Winkelzüge, um die Lehrgangsteilnehmer zu f(ö)ordern.

Zugegeben, meine Ansprüche an Eisen haben sich im Laufe dieses Lehrgangs doch deutlich gewandelt.

Hin und wieder habe ich den Eindruck, dass einige wenige nicht den notwendigen Ernst an der Sache sehen und den Lehrgang für ein "ich-geh-da-halt-mal-hin-und-sitze-die-Zeit-ab"-Event halten. Dieser Zahn konnte aber schnell gezogen werden und bei der Theorieprüfung zeigten sich die vorhandenen Defizite in schmerzhafter Weise. Schmerzhaft vor allem für mich bei der Korrektur der Arbeiten... Den Teilnehmern die immense Verantwortung, die sie kraft Amtes für Betroffene, eigenes Personal, Fahrzeuge und Material tragen, klarzumachen, ist sicher eine der Hauptaufgaben dieses Lehrgangs. Ich unterstelle allerdings der einen oder anderen Leitungskraft in den Kreisen, dass sie nicht den Mut aufbringen, ihren Zugführeraspiranten zu sagen, dass das wohl doch nicht so das Richtige für sie ist. Ein teurer schwarzer Peter, der den Instruktoren zugeschustert wird, wenn ihr mich fragt...

Aber dennoch, es war faszinierend und schön zugleich zu beobachten, wie aus dem Haufen teilweise nervöser Teilnehmer vom Freitagabend bis zum Sonntagnachmittag Führungskräfte wurden, die entsprechende Techniken erfolgreich anwenden können, Entscheidungen treffen und tatsächlich Struktur in ein Chaos bringen können. Ich denke, die allermeisten sind auf einem guten Weg und mit etwas Praxiserfahrung wird aus ihnen doch noch der eisenharte "Highlander". Wir wissen ja: "Es kann nur einen geben!"

Alles in allem war der Lehrgang eine runde Sache und zumindest ich hatte meinen Spaß. ;-) Das Feedback der Teilnehmer war einhellig: Der beste Lehrgang, den sie bislang besucht haben. Das macht mich dann doch so ein kleinwenig stolz, irgend etwas scheinen wir ja dann doch richtig gemacht zu haben.

In diesem Sinne: Nichts ist geiler als Pfalzgrafenweiler! Bis zum nächsten mal in diesem Theater...

6 Kommentare:

  1. ..... vielleicht werden wir eines Tages alle wach und stellen fest, dass Zugführer da sein richtig und extrem wichtig ist und die Anforderungen werden ein wenig nach oben geschraubt....

    AntwortenLöschen
  2. Wohlklingend vernehme ich Deine Worte... ;-)

    Da können wir gerne im persönlichen Gespräch einmal darüber diskutieren.

    AntwortenLöschen
  3. Persönliches Gespräch? Klar! Komm einfach mal auf ein Marmeladenbrot vorbei...

    AntwortenLöschen
  4. Immer diese Drohungen.

    Nein, ich will Deine Marmelade nicht!

    Über einen Zwetschgenkuchen lässt sich allerdings reden...

    AntwortenLöschen
  5. ... ist eine neue Art Zugführer zu entsorgen.... gib Ihnen einfach ein leckeres Marmeladebrötchen von Christina selbst gemacht und wieder ist ein Dienstposten frei und die Rentenkasse entlastet... ich empfehle dazu noch selbstgemachten Wein

    AntwortenLöschen
  6. Erinnert mich an das beliebte "Planstellenschießen" beim Bund.

    Übrigens: Vielen Dank für das Bild, ich hab mich selbst ja fast nicht wieder erkannt. Waren bestimmt zu viele Marmeladenbrötchen...

    AntwortenLöschen