Dienstag, 23. Mai 2023

Kleine Ursache - große Wirkung: Es muss nicht gleich die Wärmepumpe sein, wenn man seinen ökologischen Fußabdruck verkleinern will

Wir wohnen in einem Einfamilienhaus, Holzständerbauweise aus 1993, 160 m2 Wohnfläche plus 30m2 Bürofläche im Keller, die regelmäßig beheizt wird. 

Vor vier Jahren haben wir unsere alte Ölheizung gegen eine moderne Gasheizung ausgetauscht und Solarmodule für das Brauchwasser installiert. Obwohl unser Gasverbrauch im Vergleich zum bundesdeutschen Schnitt bereits recht moderat war, haben wir Ende 2021 smarte Heizkörperthermostate (tado) installiert. Ich war anfänglich skeptisch, ob das sehr viel bringen wird, das wir auch schon zuvor elektrische Heizkörperthermostate von Danfoss hatten, die zentral angesteuert wurden - allerdings mit fixen Programmen, umständlicher Programmierung und immer mal wieder Ausfällen der Thermostate.

Die tado-Thermostate ermöglichen ebenfalls eine separate Steuerung und zeitliche Planung der Heizung in jedem Raum, allerdings über eine Smartphone-App. Man ist dadurch eher geneigt, die Heizkörper bedarfsweise hoch- oder herunterzuregeln. Beispielsweise fahre ich mein HomeOffice herunter, wenn ich es längere Zeit nicht nutze - früher wäre die Heizung zeitgesteuert trotzdem gelaufen.

Die App steuert auch georeferenziert - wenn niemand zu Hause ist, fährt die Heizleistung automatisch auf die eingestellten Mindestwerte herunter. Erkennung von offenen Fenstern usw. ist Marktstandard und kaum erwähnenswert, die Anpassung der Heizleistung an das zu erwartende Wetter allerdings schon. Das Rundumpaket hatte uns damals überzeugt, der Sache eine Chance zu geben. Mit dieser gezielten Heizungssteuerung konnten wir unseren Gasverbrauch im Jahr 2022 signifikant reduzieren. Während wir im Jahr 2021 noch einen Gasverbrauch von 16.000 kWh verzeichneten, lagen wir 2022 bei knapp über 10.000 kWh, was einer beeindruckenden Einsparung von über 35% entspricht. Sicher mag der vergleichsweise milde Winter auch eine Rolle gespielt haben, aber mit Sicherheit auch die smarte Heizkörpersteuerung.

Schlussendlich bekommen wir nun eine Rückzahlung von über 1.000 € und haben künftig einen monatlichen Abschlag von 139 €. Unseren ökologischen Fußabdruck haben wir signifikant reduziert. Ich finde den Vergleich mit durchschnittlichen Gasverbrauchswerten für verschiedene Wohnungstypen interessant - da brauchen wir uns nicht zu verstecken. Ich habe so meine Zweifel, ob wir in Ermangelung einer Fußbodenheizung mit einer Wärmepumpe auch nur ansatzweise derartig gute Verbrauchwerte hinbekommen, wenn wir eine ähnliche Anzahl an kWh Heizleistung durch Strom "produzieren". Diese Überlegung stellt sich allerdings im Moment ohnehin nicht, die Gasheizung ist wie gesagt quasi "brandneu" und die nächste Anschaffung wird eher eine PV-Anlage sein.

Das ganze ist jetzt kein Werbebeitrag für tado - es soll einfach nur zeigen: Manchmal sind es Kleinigkeiten, die CO2-Verbrauch und Kosten einsparen können. Die Kosten für die Thermostate haben sich bereits im ersten Jahr amortisiert.

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